Herzlich willkommen zu unserem Beitrag „Peter Lynch Aktienkategorien“.

Peter Lynch ist einer der erfolgreichsten und angesehensten Investoren unserer Zeitrechnung. Er hat zahlreiche sehr hilfreiche Bücher für Aktionäre verfasst. Außerdem einige spannende Ansätze zum Investieren an der Börse aufgezeigt. Einen davon beleuchten wir im heutigen Beitrag. Die 6 Kategorien von Aktien.

Er nimmt dabei eine Kategorisierung vor, welche uns privaten Aktionären bei der Einschätzung der Rendite Erwartung eines Unternehmens helfen soll. Zusammengefasst handelt es sich um folgende 6 Aktienkategorien:

  • Slow Growers (langsam wachsende Unternehmen)

  • Stalwarts (Unternehmen mit mittelmäßigem Wachstum)

  • Fast Growers (schnell wachsende Aktien)

  • Cyclicals (Zykliker)

  • Turnarounds

  • Asset Plays (Unternehmen mit versteckten Assets)

Für meine Bewertung nehme ich diese Kategorisierung der Aktien auch gern mit rein. Außerdem hilft es mir bei der Einteilung für meine Investmentpyramide.

Es ist wichtig zu verstehen, dass eine Aktie, welche heute in eine Kategorie eingegliedert wird, nicht dauerhaft in dieser Kategorie bleibt. Wie auch der Produktlebenszyklus läuft, so ist es bei Unternehmen auch eine stetige Veränderung.

Lies: Produktlebenszyklus Grundmodell

Lies: Produktlebenszyklus

Slow Growers (langsam wachsende Unternehmen)

An der Stelle geht es um Unternehmen, die relativ parallel zum durchschnittlichen Wirtschaftswachstum wachsen (ca. 2-4 & pro Jahr). Im Normalfall sind das sehr große Gesellschaften, die auch global agieren. So genannte Bluechips. Oftmals sprechen wir hier auch von etablierten Dividendenzahlern. Als stabiler Anker für ein Aktienportfolio können diese Firmen absolut dienen.

Stalwarts (Unternehmen mit mittelmäßigem Wachstum)

Diese Unternehmen wachsen heute nicht mehr so stark wie früher. Dennoch laufen Sie stabil und sind meistens fundamental gesund. Dennoch wachsen diese Firmen mit 5 % bis 10 % pro Jahr. Besonders in Krisenzeiten ist man mit einigen Aktien dieser Gattung im Depot sehr gut aufgestellt. Als konservativer Investor schafft man mit diesen Werten eine perfekte Symbiose aus Wachstum, Stabilität und Sicherheit.

Fast Growers (schnell wachsende Aktien)

Das sind wohl die Lieblinge der meisten Anleger. Diese Unternehmen wachsen überdurchschnittlich mit ca. 20 bis 35 % pro Jahr. Besonders auffällig ist, dass in dieser Kategorie die meisten „Vervielfältiger“ lauern. Gut ausgewählt, sorgen solche Aktien für besonderes Wachstum im Depot. Peter Lynch gibt zu bedenken, dass es speziell bei den Fast Growers besonders wichtig ist, die Aktien nicht zu teuer einzukaufen. Außerdem ist auch hier auf fundamentale Grundsätze zu achten! Denn Wachstum ist nicht alles.

Cyclicals (Zykliker)

Zykliker sind im Grunde schwankungsanfällige Unternehmen. Der Lauf dieser Aktien geht zumeist eine Weile steil nach oben, während im Anschluss die Phase des Abschwungs kommt. Sie sind von Konjunkturzyklen, oder Jahreszeiten abhängig. Diese Werte können am Tief eingesammelt gute Chancen bieten. Jedoch ist selten zu erahnen, wann ein neuer Zyklus in eine Richtung startet, oder endet. Beispiele sind die Öl- und Autoindustrie. Anfängern würde ich raten die Finger von solchen Werten zu lassen.

Turnarounds

Dies sind laut Peter Lynch Unternehmen die sich in stark zyklischen Situationen, oder ernsthaften Problemen befinden. Es gibt dabei verschiedene Stufen. Zum einen Unternehmen, die wirklich Probleme haben und sich grundlegend neu aufstellen müssen. Zum anderen Unternehmen die auf Grund äußerer Einflüsse und mittelmäßigen, bis schlechten Geschäften starken Kursverlusten ausgesetzt sind. In beiden Fällen wird von der Möglichkeit der Verbesserung ausgegangen. Diese Hoffnung sollte aber auf fundamentalen Gründen basieren.

Lies: Performance meiner Corona Aktienkäufe

Asset Plays

Diese Aktien werden häufig auch als Substanzspekulation bezeichnet. Es geht im Wesentlichen um versteckte Assets. Diese so geht man davon aus, werden erst nach und nach von der Börse wahrgenommen. Sodass der Kurs daraufhin anspringen könnte. Beispiele können ein hoher Bestand an liquiden Mitteln sein. Eventuell auch Markenrechte, die mehr Wert sind als der derzeitige Börsenwert der Aktie. Eventuell auch große Immobilien Bestände, deren Wert in einer Bilanz nur schwer zu ermitteln ist. Im Grunde also finanzielle Vorteile, die erst auf den zweiten, oder dritten Blick sichtbar werden.

Diese 6 Aktienkategorien von Peter Lynch erfreuen sich zu Recht großer Beliebtheit. Sie ermöglichen uns Investoren Unternehmen, deren Herkunft und Möglichkeiten besser zu verstehen.

Ich selbst habe in meinen beiden Portfolios eine gesunde Mischung aller 6 Kategorien vertreten. Zudem basiert meine eigene Strategie noch auf einer „Investmentpyramide“, die es mir ermöglicht gezielt zu entscheiden, in welchem Segment ich als nächstes, Aktien kaufe.

Lies: Meine Investmentpyramide

Was macht dazu sagen sollte!

Unternehmen bleiben nicht dauerhaft in der gleichen Kategorie gefangen. Apple beispielsweise war früher einmal ein Turnaround. Dem Unternehmen ging es zeitweise nicht besonders gut. Später wurde ein massiver Wachstumswert daraus. Mittlerweile sehe ich Apple als Stalwart mit mittlerem Wachstum. 

So nimmt im Laufe der Jahre jedes Unternehmen unter Umständen verschiedene dieser 6 Aktienkategorien mit und entwickelt sich dauerhaft. Diese Entwicklungen muss man als Anleger an der Börse auch beobachten um auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Denn nur so kannst du wissen, on das Unternehmen weiterhin zu einer Strategie des investieren passt, oder nicht.

Schreib uns doch bei unserem Beitrag bei Instagram mal in die Kommentare, welche Aktienkategorie für dich am meisten in Frage kommt.