Der Produktlebenszyklus ist ein essentielles Thema bei Verkauf von Produkten. Die Boston Consulting Matrix geht hier sehr detailliert darauf ein. Darüber wollen wir heute berichten. Denn auch für die Geldanlage und allgemein wirtschaftliche Aspekte gibt es hier viel wissenswertes.
Nachfolgend siehst du die vier Quadranten des Produktlebenszyklus anhand des Boston Consulting Modells erklärt!
Die Question Marks bieten einen derzeit geringen Marktanteil. Allerdings zeichnen sie sich gleichzeitig durch hohes Marktwachstum aus. Diese Produkte befinden sich meistens auf dem Weg in den Markt, oder werden gerade neu vorgestellt.
Der Question-Mark Quadrant stellt die Markteinführungsphase des Produktlebenszyklus dar. Das Wachstum der relativen Marktanteile meistens durch Investitionen in Marketingaktivitäten erzielt. Es kostet also vorerst Geld in den Markt einzudringen.
Hier finden wir Produkte mit einem bereits hohen relativen Marktanteil und hohem Marktwachstum. Dieser Status sollte so lang wie möglich beibehalten werden. Dabei ist das Management stark gefragt. Denn in diesem Quadranten kann man von stark wachsendem Marktsegment profitieren und somit weiterhin Wachstum verzeichnen. Was langfristig steigende Umsätze uns auch Gewinne mit sich bringt.
Auch dieser Status ist in einem Produktlebenszyklus gern gesehen. Das Marktwachstum reduziert sich deutlich. Trotzdem hält man hohe Marktanteile. Gesunkene Kostenstrukturen und etablierte Prozesse sorgen für dauerhaft saftige Gewinne. An dieser Stelle befindet sich das eigentliche Produkt in der profitabelsten Phase. Jedoch ist Achtung vor der Konkurrenz geboten!
Produkte die sozusagen am Ende Ihres Produktlebenszyklus angekommen sind, nennt man Poor Dogs. Man hat sehr geringes Marktwachstum, meist sogar stagnierend, oder leicht fallend. Was wiederum dann auch den relativen Marktanteil immer weiter sinken lässt.
An diesem Punkt fahren Produkte oftmals Verluste ein. Diese gilt es schnell zu stoppen. Auch hier ist wieder das Management gefragt. Es muss Strategien für den Ausstieg des Produktes aus dem jeweiligen Markt geben. Oder man plant einen Relaunch, also eine Erneuerung. Das dieser Punkt kommt ist meistens klar. Aber hier sieht man sehr deutliche Unterschiede im Umgang mit der Situation. Daran erkennt man gute Managements!
Ich nutze sehr gern dieses Modell um mir schnell und einfach anzuschauen wo ein Produkt heute steht. Daran erkenne ich auch, was noch zu erwarten ist. Wichtig zu wissen ist, dass sich ein Quadrant Jahre über Jahrzehnte hinziehen kann. Heute leben wir aber in einer schnelllebigen Welt, in der immer mehr Unternehmen sehr disruptiv vorgehen. Daher kann in 2 Jahren alles was wir heute zu wissen glauben, wieder veraltet sein.
Ich halte es für wichtig, ungefähr zu wissen was einem Produkt blühen kann, sobald es auf den Markt kommt. Ich schaue mir bei Unternehmensbewertungen immer sehr genau an, wie das Management in der Vergangenheit mit solchen Dingen umgegangen ist. Daraus kann man ein wenig das Verhalten in der Zukunft ableiten.
Nokia war damals ein sehr schlechtes Beispiel. Als das iPhone auf den Markt kam, waren die Handys bei Nokia bereits Cash Cows. Einen Austausch gegen neuere und coolere Technologie hielt das Management für unmöglich. Auch als der Markt im Wandel war, hat man es nicht ernst genommen. Im Endeffekt wurde der Exit ein Standard Handys verpasst und ein Neueinstieg mit praktikablen und modernen Geräten kam zu spät. Das ist nur ein kleines Beispiel, zeigt aber definitiv was passiert, wenn man die Markteinflüsse nicht ernst nimmt.
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