Wie lautet meine Investment Philosophie? Wie investiere ich? Einige haben bereits gefragt, welchen Plan ich habe und warum ich mache, was ich eben mache. Natürlich möchte ich euch das beantworten. In diesem Beitrag erkläre ich wieso ich in Aktien investiere. Außerdem gehe ich auf die Art der Unternehmen ein in welche in investiere. Dabei zeige ich dir auch Vor- und Nachteile der verschiedenen Ansätze auf.

Mein Warum 

Ich investiere nun schon einige Zeit in Aktien. Einen Teil meiner Investments darfst du direkt verfolgen, weil eines meiner Depots öffentlich einsehbar ist. Angefangen hat alles mit dem Klassiker. Produkte von Versicherungen und Finanzdienstleistern. Erst habe ich einfach gedacht, klingt alles logisch was die Damen und Herren erzählen, denn ich muss definitiv für mein Alter vorsorgen.

Nach einer Weile fing ich an, dann die Verträge zu lesen und auch zu schauen, was es mit Fonds so auf sich hat. Dementsprechend fand ich einiges über die Kostenstrukturen der Anbieter und deren Produkte heraus. Außerdem, dass viele Fonds auch direkt an Unternehmen beteiligt sind und ich somit quasi bereits an der Börse investiert habe (mit einigen zugedrückten Augen kann man das schon so formulieren). Immer mehr stellte ich mir die Frage, ob ich das nicht alleine kann. Hatte aber Anfangs zu viel Angst vor der Börse. Weil einfach zu viel negative Dinge darüber erzählt wurden. Auch fast jeder den ich fragte, hielt Aktien für Teufelszeug. Glücklicher weise bin ich schließlich doch mutig gewesen und habe investiert und es bis heute nicht bereut. So viel zu meiner Story.

Mich aktiv an Unternehmen zu beteiligen und ein Stück davon zu besitzen finde ich schon als Idee an sich hervorragend. Mit Aktien kann jeder von uns an unserem täglichen Leben profitieren. Also auch alles was wir selbst für die Gesellschaft leisten, steckt da zum Teil mit drin. Speziell wer für einen börsennotierten Konzern arbeitet wird das spüren, dass seine Arbeit, wenn auch nur ein klein wenig, Impact auf die Gesellschaft, also auch auf andere Menschen hat. Wenn ich also an all dem was jeden Tag auf der Welt passiert mitverdienen kann, dann klingt das für mich fair. Wer die Augen offen hält, der wird feststellen, das dies auch gar nicht schwer ist, denn beim Einkaufen, Essen gehen, Sport, deiner Freizeit und überall in deinem Leben laufen dir immer wieder börsennotierte Unternehmen über den Weg. Ein paar Beispiele. Ich trinke gern Cola und Sprite – Coca-Cola, ich spiele ab und zu Playstation, Fifa – Sony & EA Sports. Ich trinke Vittel Wasser – Nestle. Lange Zeit habe ich Fußball gespielt -Adidas. So geht das immer weiter. Also warum nicht daran teilhaben?

Wenn man sich also an gesellschaftlichen Themen beteiligt die wichtig sind und gebraucht werden, dann hat man aus meiner Sicht auch relativ wenig Risiko dabei.

Meine Philosophie

Ich unterscheide für mich persönlich in folgende drei Segmente.

Bei jedem Investment betrachte ich ein „schlimmstes Szenario“. Schaue mir also an, was schlimmsten Falls, bezogen auf meinen ursprünglichen Investmentcase passieren kann. Dann überlege ich ob ich damit klar kommen würde oder nicht? Bin ich finanziell und emotional stark genug um dieses Szenario durchzustehen.

Ein paar Beispiele dazu:

→Kann ich es aushalten, das Shell die Dividende streicht? Ja kann ich, denn ich konnte zu einem vernünftigen Kurs einsteigen. Außerdem war eine Änderung der Dividendenpolitik zu erahnen.

→Kann ich es aushalten, dass Wirecard nach meinem bereits guten Einstieg von 99 EUR je Aktie nochmal um 50 % einbricht, wenn bestimmte Vorwürfe wahr werden? Möchte ich dieses Risiko eingehen? Ganz wichtig, wie gehe ich dann damit um? Je nach Schwere der Probleme erwäge ich einen Nachkauf um meinen Einstieg deutlich zu reduzieren. Denn e-Commerce und damit die Angebote von Wirecard, werden die Zukunft des Handels sein.

→Ist es für mich okay, wenn Sixt die Dividende streicht und der Kurs um 60 % fällt? Es ist okay und nachvollziehbar. Unternehmerisch auch die richtige Entscheidung. Jedoch sind für mich die realen wirtschaftlichen Folgen und die Dauer der Erholung unklar. Daher investiere ich trotz verlockenden Kursen derzeit „noch“ nicht.

Du musst nicht für jede Eventualität einen genauen Plan haben. Dennoch kannst du Dir über gewisse Szenarien die eintreten könnten, Gedanken machen und schon am Anfang wissen, wie du dann reagierst.

Was es sonst noch zu schreiben gibt

Nicht jedes Segment bleibt dauerhaft so. Nicht jedes Investmentcase bleibt über die komplette Anlagedauer gleich. So kann sich ein, wie ich es nenne, „Growth-Unternehmen“ nach einigen Jahren des stabilen Wachstums dazu entscheiden Dividenden auszuschütten. Was höchstwahrscheinlich dann weniger Wachstum erwarten lässt. Also hat es mit meiner ursprünglichen Herangehensweise nichts mehr zu tun. So ein Szenario kann man durchaus in 10 Jahren bei Amazon erwarten.

Auch kann es sein, dass ein verlässlicher Dividendenzahler plötzlich keine Dividenden mehr zahlen möchte, oder deutlich weniger auszahlt. Weil sich die Philosophie oder das Marktumfeld stark verändert haben. In diesem Fall würde ich einen Verkauf in Erwägung ziehen, da mein ursprünglicher Plan absolut nicht mehr hinkommen würde. 

Im Grunde kaufe ich Unternehmen, welche ich am besten nicht mehr verkaufen möchte. Nun möchte ich einfach sagen, dass es im Leben nicht nur schwarz und weiß gibt. Wenn es gute Gründe gibt, dann verkaufe ich auch, oder ändere meinen damaligen Ansatz. So offen musst du sein, wenn du deine Anlagen selbst managen möchtest.

Zum Risiko bleibt zu sagen, dass ich versuche gut aufzuteilen. Der Großteil meiner Investments sind große, gesellschaftlich wichtige und stabile Unternehmen. Danach kommen „angeschlagene“, also aktuell unterbewertete Unternehmen. Ganz am Ende der Sektor für das Wachstum.

Kein Risiko gibt es nicht! Wer dir erzählt er hat eine Anlage, bei der du 0 % Risiko hast, der lügt leider. Denn ein wenig Risiko bleibt eben immer. Jedoch kann und sollte es jeder für sich und bezogen auf sein Wissen und die jeweiligen Fähigkeiten gekonnt einschätzen. Sei ehrlich mit dir. Wenn du von einem Bereich keine Ahnung hast, dann lass die Finger davon und beschäftige dich erst damit. Glaube mir besser kann man kein Geld sparen.

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