Gestern endete die berühmteste Rundfahrt der Welt in Paris. Nach 3 kräftezehrenden Wochen dürfen die Fahrer der Tour de France sich ausruhen. Zuschauer und Interessierte haben jedoch genau jetzt Lust bekommen aktiver auf dem Fahrrad zu sein. Nicht jeder hat das Equipment und eine geeignete topografische Umgebung. Besonders in Innenstädten sind Kreuzungen, Ampeln und Fußgänger störend. Fitnessstudios haben diese Herausforderungen schon vor Jahrzehnten erkannt und bieten Fahrradtrainer an. Während der weltweiten Lockdowns im Frühjahr des Jahres war jedoch auch diese Option verfallen. Dieser Moment war der Start für die Sternstunde von Peloton. Die Tour de France wird durch das Unternehmen nach Hause geholt, doch nicht nur das.
Das ist Peloton
Peloton ist ein amerikanisches Unternehmen, welches stationäre Fahrradtrainer für die eigenen 4 Wände anbietet. Der Unterschied zu den bisherigen Anbietern ist die Interaktion mit einem Coach über ein großes Touch Display. Darüber sind zudem verschiedenste Darstellungsoptionen wählbar. Das Unternehmen verdient einerseits an dem Einmalkauf eines Bikes (ca. 2200 €) plus durch ein Abo-Modell für bsp. das Coaching (39 €/Monat). Kein günstiger Spaß, jedoch stimmen die Verkaufszahlen des Unternehmens positiv. Ganz neu ist das Peleton + Bike, welches im folgenden Video dargestellt wird.
+ 330 % in 6 Monaten
Binnen der letzten 6 Monate hat die Aktie 330 % zulegen können. Die Story dahinter war natürlich der Fokus zum Stay-at-home. Gefüttert wurde diese Fantasie mit überzeugenden Q1 Zahlen, sowie einen tollen Ausblick. Analysten meinten, wenn das Unternehmen durch die gestiegene Nachfrage den Einmalpreis senken könnte, dann wäre die Zielgruppe deutlich größer. Tatsächlich hat Peloton im September genau das angekündigt. Passend dazu pulverisierte man jegliche Erwartungen bei den Zahlen für das 2. Quartal. Mit dem Bike+ diversifiziert man zudem das Angebotsspektrum. Das Fahrrad fahren steht weiterhin im Zentrum, wird durch Ganzkörperübungen sinnvoll ergänzt. Das Abo Modell bringt zusätzlich monatlich Erlöse ein.
Fazit
Das Geschäftsmodell passt sich dem Unternehmenswachstum an. Man ruht sich nicht auf die erreichten Erfolge aus, sondern erweitert das Spektrum. Passend dazu die neueste Kooperation mit Adidas, welche sich auf exklusive Sportbekleidung für die Nutzung Peloton eignen soll. Als Storyplaer der vergangenen Monate könnte es das Unternehmen schwerer haben, sobald unser Leben in einen normalen Zustand zurückkehrt. Bis dahin hat Peloton alle Chancen möglichst viele Kunden zu binden, die Kosten für den Einstieg zu senken und durch das Abo-Modell monatliche Einnahmen zu fixieren. Der Markt ist vorhanden, jedoch ist das Fahren an der frischen Luft, so wie in der Tour de france, mir persönlich immer noch am Liebsten.
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