Als erstes westliches Unternehmen haben die Mainzer einen Impfstoff gegen Covid zugelassen bekommen. Seither versuchen Länder und Staatenbündnisse die Anzahl der Bestellungen stetig zu erhöhen, sodass BioNTech kaum hinterher kommt. Eine neue Produktionsstätte in Marburg Anfang Februar soll die Produktionskapazität deutlich erhöhen. Alle Welt nimmt BioNTech aktuell als Hoffnungsträger gegen die Pandemie wahr und das vollkommen zurecht. Doch hinter diesem deutschen Vorzeigeunternehmen steckt noch viel mehr. BioNTech befindet sich seit dem 01.09.2020 mit einem Kaufpreis je Aktie in Höhe von 49,23 € in meinem Depot. Verkauft habe ich bisher kein Stück und habe es auch kurzfristig nicht vor. Weshalb ich weiterhin investiert bleibe, erfahrt Ihr heute im neuen Beitrag anhand von 5 Gründen.

Grund 1 I Die Gründer

Frau Türeci und Herr Sahin, ihrerseits Gründer und Vorstand des Mainzer Pharma Unternehmens BioNTech durchleben nicht nur eine glückliche Ehe, sie haben auch den ersten westlichen Impfstoff zugelassen bekommen. In den klinischen Studien wurde eine Wirksamkeit von 95 % festgestellt. Beide sind auf dem Gebiet der Krebstherapie spezialisiert und wollen diese revolutionieren. Beiden eint der Ansatz unserem Immunsystem eine Art Anleitung zu geben, mit dem wir verschiedene Krankheiten bekämpfen können. Als die Covid Pandemie außer Kontrolle geriet beschloss das Ehepaar die verfügbare Technologie für einen Impfstoff zu nutzen. Die Flexibilität zahlt sich nun aus und zeigt, wie die Gründer ticken. Ihnen geht es bei allem wirtschaftlichen Erfolg vor allem um einen gesunden Planeten.

Grund 2 I Firmenphilosophie

BioNTech beschäftigte 2019 1.323 Mitarbeiter und legte einen Umsatz in Höhe von 121,5 Mio. €. Der Name BioNTech setzt sich aus den Begriffen BIOpharmaceutical New TECHnologies zusammen.  2008 gegründet ist das Unternehmen mit einem Ziel entstanden, die Krebstherapie zu individualisieren und dadurch eine deutlich erhöhte Behandlungschance gegen Tumore herbeiführen. Wenn man heute auf die Internetseite der Mainzer blickt, wird man direkt auf der Startseite genau dieses Ziel lesen können. Die Vision von BioNTech ist geblieben und treibt die Mitarbeiter an. Sicherlich hat jeder im Bekanntenkreis bereits Krebspatienten gehabt. Von daher ist es großartig zu sehen, dass ein Unternehmen sich speziell diesem Thema widmet. Am 10. Oktober 2019 vollzog man den Börsengang und ließ sich an der amerikanischen NASDAQ listen. Der Emissionspreis lag damals bei 15 Dollar. Der Bruttoerlös lag mit 150 Mio. Dollar deutlich unter den Erwartungen. Dennoch kam dabei ein Börsenwert von umgerechnet 3,1 Milliarden Euro zusammen.

Grund 3 I mRNA-Ansatz

Bis dato gab es noch kein einziges mRNA-Medikament, welches zugelassen wurde. Die Technologie ist sehr neu und bestand nur in der Theorie. Sinngemäß wird unserer DNA dabei eine Bauanleitung implementiert, die ein festgelegtes Protein innerhalb einer Zelle produziert. Vereinfacht gesagt wird dieses Protein letztendlich als Antigen gegen die jeweilige Erkrankung eingesetzt. BNT162b2 – so heißt das erste mRNA Medikament der Welt vom deutschen Unternehmen BioNTech. Damit zeigen die Mainzer, dass der Ansatz funktioniert, flexibel einsetzbar ist und eine extrem hohe Wirksamkeit aufweist. Zudem kann durch kleine Anpassungen ein individuelles Protein verabreicht werden bzw. die Bauanleitung anpassen. Das ist die Grundlage für eine individuelle Therapie und bringt uns zum nächsten Punkt.

Grund 4 I Medikamente in der Pipeline

Insgesamt 20 weitere potenzielle Medikamente hat das Unternehmen in Arbeit. Alle davon sind auf mRNA-Basis und jedes Einzelne wäre ein echter Durchbruch. Neben diversen Projekten gegen Krebstumore stehen Medikamente gegen HIV und Tuberkulose in Testphasen. Zudem wird an extrem seltenen Krankheiten geforscht, für die es teilweise noch gar keine wirksame Medizin gibt. Das Corona Impfstoff war also erst der Anfang. 

Grund 5 I Image- und Geldgewinn

Dank des Impfstoffes ist BioNTech weltweit in aller Munde. Man verbindet darin die Hoffnung zu einem normalen Leben. Zudem haben internationale Organisationen spätestens jetzt wahrgenommen, wozu BioNTech in der Lage ist. Das zieht Investoren, Förderungen und strategische Beteiligungen an und öffnet Türen jeglicher Art. An der Goldgrube ist nicht nur die Adresse des Firmensitzes, es ist gleichzeitig eine Vorausschau auf das anstehende Geschäft mit dem Impfstoff. Dieses Geld wird die Ressourcen signifikant erhöhen, Projekte beschleunigen und die strategische Planung expandieren lassen. Sonderkonjunktur wäre dafür noch eine Untertreibung. 

Fazit

Dank tollen Gründern, einer klaren Philosophie, einer bahnbrechenden Technologie, einer prall gefüllten Pipeline und einem Milliardengeschäft ist BioNTech ein neuer zukünftiger Pharma Riese. Mit BioNTech wird man immer in Verbindung bringen, dass sie uns von dieser Pandemie erlöst haben. Noch wichtiger, bald wird man noch viel mehr mit dieser deutschen Vorzeigefirma verbinden. Ich bleibe aus den genannten Aktionär und freue mich über einen gelungenen Einstand.
Wichtig: Dies ist meine persönliche Meinung und stellt keine Anlageberatung dar.

Link: Aktienchart BioNTech

Link: Weitere Pharma Unternehmen im Kampf gegen Corona