Die Spannungen zwischen USA und China nehmen zu. Wer hätte das gedacht so kurz vor der Präsidentschaftswahl… TikTok, die Social Media Plattform mit dem größten Nutzerwachstum der letzten beiden Jahre soll die nationale Sicherheit der USA gefährden. Die Folge, TikTok wird am 15. September verboten oder doch nicht? Die einzige Rettung scheint ein Big Deal zwischen Microsoft und TikTok zu sein.
Was ist TikTok?
Die Social Media Plattform gehört zum chinesischen Konzern Bytedance und hat weltweit wohl ca. eine Milliarde Nutzer. Laut Donald Trump sind es sogar doppelt so viele. Es ist tatsächlich schwierig an verifizierte und aktuelle Zahlen zu kommen. Inhalte sind kurze Videos, die zumeist Teenager in verschiedenen Lebenssituationen zeigen. So werden Lieder nachgesungen, Tänze imitiert, Witze erzählt und Parodien gezeigt. Der Unterschied zu Youtube ist die extrem kurze Dauer. Damit begeistert man vor allem junges Publikum. Erkannt haben das mittlerweile auch Stars, die teilweise ihre Premieren-Songs erst auf TikTok anteasen und mehr Follower haben als auf Instagram & Co. Das Problem an der Plattform ist Hate-Speech, welches auf TikTok besonders intensiv ausgereift scheint. Das kann an der jungen Plattformhistorie liegen, aber auch an einer mangelnden Bereitschaft seitens des Unternehmens.
Trumps Vorwurf an TikTok
Laut aktuellen Schätzungen gibt es in den USA ca. 100 Millionen aktive Nutzer. Das ist die komplette Bundesrepublik Deutschland plus Portugal und Griechenland zusammen. Nicht schlecht für eine Plattform, die es erst seit Ende 2016 gibt und zunächst nur für China geplant war. TikTok bedrohe durch Spionage, unkorrekter Datenablage die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten. Man könnte meinen die Situation bereits erlebt zu haben. Tatsächlich decken sich Vorwurf und Begründung mit Huawei von 2019. Immerhin war dies damals der Beginn des Handelskonflikts USA vs. China. Die Reaktionen aus China beinhalten Wörter wie „unhöflich“. Man kann schon sage, dass dies eine sehr deutliche Antwort für chinesische Verhältnisse darstellt.
GAFAM-Verteilung
Die Rollen der Großen 5 (GAFAM) sind in den USA wie folgt verteilt. Alphabet mit Google ist die Such- und Datenmaschine und bindet dank YouTube Millionen von jungen Nutzern. Amazon ist die E-Commerce Plattform Nummer 1 und baut mit AWS einen Cloud-Giganten auf. Facebook ist der Social Media Champion und hat mit Instagram und WhatsApp das Portfolio diversifiziert. Apple bietet die innovativsten Smartphones, Tablets und Notebooks an und ist mittlerweile auch durch die monatlich zubuchbaren Services breit aufgestellt. Zuletzt Microsoft, das Unternehmen, welches wir vor allem mit den Office Systemen verbinden. Besonders innovativ ist diese Assoziation nicht. Zudem sind die Office Anwendungen die einzigen, welche für den privaten Gebrauch attraktiv sind. Fast alle weiteren Produkte sind für Geschäftskunden geplant. Darunter zählt die Übernahme von LinkedIn und die Entwicklung von MS Teams. Der Versuch mit Mixer einen Streaming-Dienst für Gaming ins Leben zu rufen und Amazons Branchenprimus Twitch anzugreifen, misslang.
Chance für Microsoft
Als einziges GAFAM-Mitglied ist man ggü. den privaten Haushalten eher altmodisch unterwegs. Selbst für Skype haben alle anderen Plattformen bereits Ersatz gefunden. Wie wäre es also eine Plattform zu übernehmen, die jung, innovativ, stark wachsend und im Trend ist?! Zudem eine amerikanisch geführte Plattform, die eine ernsthafte Konkurrenz zu Facebook, Instagram, Snapchat und YouTube darstellen würde.
Der Big Deal hätte nur Gewinner
Microsoft könnte einen riesigen Schritt in Richtung Zukunft gehen und im Kampf der Social Media Kanäle einen neuen Giganten formen. Das extreme Nutzerwachstum ist bereits vorhanden und könnte durch eine Übernahme und dem damit verbundenen Mehrwert an Vertrauen weiter Fahrt aufnehmen. Genau das ist auch der Grund, weshalb Bytedance, die Eigentümer von TikTok, wahrscheinlich nicht unzufrieden mit dem Deal wären. Die chinesische Plattform hätte plötzlich einen Investor aus den Staaten. Mehr Vorzeigebild geht nicht. Zudem würde der Konzern sich die Abgabe der amerikanischen Rechte um Einiges kosten lassen. Es sind ca. 15 Milliarden US-Dollar im Gespräch. Abschließend würden natürlich auch die Nutzer in den USA davon profitieren, denn diese scheinen TikTok sehr zu mögen und unter Microsoft würde eventuell auch das Problem mit Hate-Speech schneller gelöst werden können. Kommt die Übernahme zustande wäre zudem der kanadische und australische Markt für Microsoft bestimmt.
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