Herzlich Willkommen zur Vorstellung Community Depot Holger. Vor einigen Wochen kam einer unserer Instagram Follower auf uns zu und wollte, das wir sein Aktienportfolio öffentlich vorstellen und unser Feedback dazu geben. Nun wollen wir dem Wunsch nachkommen und checken sein Depot mal auf Herz und Nieren.
Dazu haben wir eine Portfolio Performance Datei bekommen, welche wir hier transparent mit euch teilen. Vor ab sei gesagt, das ist nicht das üblich 0815 Aktien Ding. Denn hier steckt in manchem Positionen richtig Überlegung dahinter. Darauf gehe ich dann noch Stück für Stück ein. Viel Spaß beim Beitrag!
Holgers Situation
Holger arbeitet als strategischer Einkäufer für Roh- und Betriebsstoffe eines mittelständischen Unternehmens. Dabei bezieht er ein, sagen wir mal, normales Gehalt, von 1.800,00 € nach Steuern. Er hat nur in seltenen Fällen mal über 500 Euro auf einen Schlag zum Investieren zur Verfügung. Aus diesem Grund regelt er einen großen Teil seines prächtigen Aktienportfolios über Sparpläne auf Aktien, ETF´s und Fonds. Wie wir später noch sehen werden, sind Sparpläne der zentrale Anker in Holgers Strategie.
Strategie & Ziele
Holger arbeitet ganz gezielt mit Sparplänen, um den Vermögensaufbau Stück für Stück steuern zu können. Das Ganze managt er sehr genau. Steigen Aktien zu stark, werden die Sparraten gekürzt, oder ausgesetzt. Zudem betreibt er verschiedene Fonds um Trends abzubilden, oder Cash zu parken. Er ist der Meinung, das man nicht alles wissen kann. Außerdem ist nicht immer klar, welche Aktie in welcher Branche auf lange Sicht als das beste Investment hergehen wird. Demnach investiert er immer wieder gezielt in ETF´s, die ganze Branchen abbilden.
Sein Portfolio besteh im allgemeinen aus einer Mischung an Basisinvestment, also stabilen Unternehmen und ETF´s und risikoreicheren Investments. Das Ganze überwacht er permanent, sodass das eingegangene Risiko immer überschaubar ist.
Sei Ziel ist es, dass sein Einkommen durch Dividenden irgendwann seine Sparpläne finanziert. So kann sein Vermögen sich quasi voll automatisch vermehren. Sodass er selbst nur noch ganz gezielt einzelne Aktienkäufe tätigen muss. Der Sinn dahinter ist in einigen Jahren eine finanzielle Unabhängigkeit vom Hauptjob zu erreichen. Durch das unterwegs frei gewordene Kapital möchte er dann gezielt einzelne stabile Aktien kaufen und nach und nach in das Trading einsteigen. Hier realisiert er aktuell schon erste Erfolge.
Das Portfolio
Nun wollen wir im Rahmen der Vorstellung Community Depot Holger, auf sein Portfolio, die einzelnen Werte und die Gewichtung eingehen.
Holger hat insgesamt 117 verschiede Positionen in seinem Portfolio. Darunter befinden sich 62 einzelne Aktien. Der Rest also knapp die Hälfte setzt sich aus Fonds und ETF´s zusammen. Durch die Vielzahl der Sparpläne auf Fonds und ETF´s hat er sehr viele Werte rechnerisch mehrfach im Depot. Das ist Ihm bewusst und teilweise auch so gewollt. Durch die spezifische Ausrichtung auf Diversifizierung stellt diese „Doppelbelastung“ einzelner Aktien kein Problem dar.
Wir erleben hier eine Vielzahl von verschiedenen Werten mit der unterschiedlichsten Gewichtung. Die meisten Werte sind auf Grund der kleinen Sparsumme zwischen 15,00 € und 50,00 € mit geringen Anteilen am gesamten Portfolio zu sehen. Der kleinste Anteil ist mit 0,01 % am Gesamtportfolio die European Lithium Ltd. Aktie. der Größte Anteil liegt bei der Sparkasse Schwäbisch Hall als Bausparer, mit 16,38 %. Oder eine Gesamtsumme von 12.564,83 €. Dies rührte aus einem ehemaligen Vertrag mit satten festen Zinsen. Daher ist das für mich tatsächlich nachvollziehbar.
Dicht gefolgt von dem Gothaer Multi Select A mit 13,21 % und einem Portfoliowert von 10.127,51 €. Der nächste große Wert im Portfolio ist mit 8,76 % Anteil der Unilmmo Europa Fonds. Dieser macht in etwas einen Wert von 6.692,83 € aus.
Gewichtung & Titel
Den hohen Anteil von über 16 % bei der Bausparkasse mit dem damals sehr guten Bausparvertrag kann ich gut nachvollziehen. Heute scheint dieser Vertrag nicht mehr so rentabel. Sodass ich nach einer Alternative suchen würde. Mindestens aber in verschiedene solide Aktien umschichten würde. Eventuell kann man dieses Kapital nutzen, um dem Einkommen aus Dividenden schon mal näher zu kommen. Diese Summe in solide Dividendenaktien investiert, kann schon einige kleine Sparpläne monatlich finanzieren.
Der Gothaer Multi Select A Fonds hat auf 5 Jahressicht über 37 % Rendite gemacht. Das entspricht einer jährlichen Performance von 7,4 %. Das ist aus meiner Sicht gut und solide. Dieser Fonds bedient sich ziemlich breit im Kapitalmarkt und global aktiv. Aus meiner Sicht kann man diesen als soliden Anker im Portfolio belassen, oder bei einem tiefen Stand in einen World ETF umschichten. Die Rendite ist dann vergleichbar, die Beteiligungen allerdings etwas einfacher nachzuvollziehen.
Den Unilmmo Europe Fonds würde ich persönlich abstoßen. Seit 10 Jahren negative Rendite im Durchschnitt und eine für mich undurchsichtige Anlagestrategie. Die Krönung sind verhältnismäßig hohe Kosten, die eine ab und zu aufblitzende Rendite dann noch fressen. Außerdem sehe ich Europa nicht als das spannendste Pflaster für die nächsten Jahre. Wenn man Europa unbedingt als Fonds, oder ETF möchte, dann am besten bei Amundi schauen. Denn hier werden vernünftige Renditen erwirtschaftet.
Die vielen kleinen Titel sorgen zudem für ordentliche Diversifikation. Einige davon sind sehr risikoreich. Sollten diese Investments gelingen, ist das schön. Aber bei einem Anteil am Aktienportfolio von 0,5 % wird der Erfolg dieser Titel kaum Ausschlag geben.
Performance Community Depot Holger
Die durchschnittliche Performance liegt für dieses Portfolio seit 2018 bei 9,33 %. Folgend empfinde ich dies als sehr guten Wert! Tatsächlich hätte ich das auf Grund der sehr starken Diversifizierung in sehr viele Titel nicht erwartet. Wenn man hier erfolgreiche, stark wachsende Aktien etwas höher gewichtet, lässt sich diese ohnehin schon gute Performance sicherlich noch verbessern.
Reichen die Dividenden um Sparpläne zu finanzieren?
Natürlich reichen die Dividenden aktuell noch nicht aus. Allerdings ist eine sehr gute Steigerung zu erkennen, welche sich auf Grund der jüngsten Käufe und laufender Sparpläne auch fortfahren wird. Für dieses Jahr rechne ich hier mit 214,00 € an Einkommen durch Dividenden. Damit könnte er im Monatsschnitt immerhin schon einen Sparplan von 15,00 € bedienen.
Die Depots
Der große Teil der einzelnen Aktien liegt bei Trade Republik und der DKB. Das Depot bei der DKB hatte mir persönlich damals nicht so sehr gefallen, da die Ordergebühren relativ hoch waren. Zusätzlich laufen bei der Gothaer die großen exklusiven Fonds, welche zumeist eine gute Rendite abwerfen. Auf die anderen Depots möchte ich garnicht so gezielt eingehen. An der Stelle würde ich noch eine größere Depotbank empfehlen. Dafür die anderen kleineren Konten ausdünnen.
Fazit
Die großen Gewichte im Portfolio würde ich nach und nach mit Gewinnen auflösen und ein weniger aber dafür ebenfalls stabile ETF´s ändern. Eventuell auch hier schon ein paar größere Konsumgüterhersteller als Dividenden Turbo nutzen. Auch einige der sehr kleinen Gewichte im Depot würde ich auflösen. Dann müsste man sich hier ganz gezielt mit einigen Aktien in Richtung Wachstum beschäftigen und überdimensional wertvolles Wissen zu einzelnen Unternehmen sammeln. Dies kann man dann nutzen, um ganz gezielt risikoreichere Investitionen zu tätigen. Dann auch mit höherem Gewicht im Depot, damit die erzielte Rendite auch im Wert ordentlich ausschlagen kann.
Das ist kein Aufruf zu „Harakiri“ Investitionen, sondern eine Idee um die Performance zu verbessern und die viele Zeit besser zu nutzen. Das Portfolio ist insgesamt sehr auf Sicherheit und Diversifikation gebaut. Das ist gut so! Hier und da ein paar Speerspitzen können aber gut für den Erfolg des gesamten Portfolios sein. Den Fokus auf Sicherheit darf man dabei natürlich nicht verlieren.
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